Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Kinder- und Jugendhilfe e.V.
Newsletter November 2023
  • Fachtag von "Ombud LSA" - 3 Jahre ombudschaftliche Beratung in Sachsen-Anhalt
  • Veranstaltungen des Kinder- & Jugendrechtshilfevereins Sachsen
  • Hinweis auf Neuerscheinung: Externe Ombudschaften in der Kinder- und Jugendhilfe
  • Hamburgs Ombusstelle OHA! im Interview mit der TAZ
  • Aktualisierte Broschüre: Wegweiser durch die Jugendhilfe - von Eltern für Eltern
  • Es ist 5 nach 12: Rechtsverletzungen bei unbegleiteten geflüchteten Kindern und Jugendlichen
  • Gemeinsamer Appell an Bund, Länder und Kommunen vor Flüchtlingsgipfel
  • "Häufige Fragen an Ombudsstellen (FAQ)" aktualisiert
  • Bundesweite Befragung 2023 des BumF gestartet
  • Care Leaving Statistics - Soziale Teilhabe im Lebensverlauf junger Erwachsener – Befragungsteilnehmer*innen gesucht

Liebe Kolleg*innen und Mitstreiter*innen, sehr geehrte Interessierte,

mit diesem Newsletter senden wir Ihnen anlassbezogen Informationen, Veranstaltungshinweise und Materialien zum Themenfeld Ombudschaft in der Kinder- und Jugendhilfe und angrenzenden Diskursen.

Mit herzlichen Grüßen
das Team der Bundeskoordinierungsstelle Ombudschaft in der Jugendhilfe

 

Fachtag von "Ombud LSA" - 3 Jahre ombudschaftliche Beratung in Sachsen-Anhalt

am 08.12.2023 von 9.00-15.00 Uhr im Roncalli-Haus in Magdeburg

"Ein Problem mit der Jugendhilfe? 3 Jahre ombudschaftliche Beratung in Sachsen-Anhalt"

Ombudsstellen bieten unabhängige Beratung und Unterstützung für junge Menschen und ihre Familien, wenn sie in Konflikte mit der Kinder- und Jugendhilfe geraten. 2021 wurden sie mit dem neuen § 9a im SGB VIII verankert. Sachsen-Anhalt initiierte 2020 bereits vor dem Gesetz ein Projekt zur ombudschaftlichen Beratung. „Ombud LSA“ (www.ombud-lsa.de) ist landesweit tätig und leistet ombudschaftliche Arbeit in allen Aufgabenfeldern der Kinder- und Jugendhilfe. Seither wurden Ratsuchende in mehr als 200 Fällen unterstützt. Die Bandbreite reichte von kurzen Nachfragen bspw. zu den Rechten im Hilfeplanverfahren bis hin zu erheblichen Problemen und komplexen Konfliktlagen z.B. in Einrichtungen.  

Der Fachtag bietet Einblicke in die ombudschaftliche Arbeitsweise und die Beratungspraxis des Projektes „Ombud LSA“. Neben Impulsen u.a. durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (angefragt) und das Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Jugendhilfe werden die landes- und bundesweiten Entwicklungen des Handlungsfeldes vorgestellt. Neben einer Publikums- und Podiumsdiskussion bieten vier Workshops mit Expert:innen und Careleaver:innen im Anschluss die Möglichkeit zur thematischen Vertiefung und zum fachlichen Austausch.

Weitere Infos zum Tagungsprogramm und Anmeldemöglichkeiten gibt es hier.

 

Veranstaltungen des Kinder- & Jugendrechtshilfevereins Sachsen

Der Kinder- und Jugendrechtshilfeverein bietet in den kommenden Monaten folgende Veranstaltungen und Fortbildungen an:

Weitere Informationen gibt es unter den jeweiligen Links oder direkt beim Kinder- und Jugendrechtshilfeverein.

Hinweis auf Neuerscheinung: Externe Ombudschaften in der Kinder- und Jugendhilfe

Sabine Gembalczyk: Externe Ombudschaften in der Kinder- und Jugendhilfe - Ein Beitrag zur Sicherung der Kinderrechte?

"Seit mehr als 15 Jahren wird intensiv über die Einrichtung von Ombudschaften in der Fachöffentlichkeit und -politik der Kinder- und Jugendhilfe diskutiert. Diese Debatte und die Arbeit der bestehenden Ombudsstellen führte zur gesetzlichen Regelung von Ombudsstellen ( 9a SGB VIII) im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz. Verbunden mit einer rechtebasierten Perspektive auf junge Menschen stellen sich Herausforderungen, die es zukünftig aktiv zu gestalten gilt, wenn es darum gehen soll, auch Kinder und Jugendliche bei der Verwirklichung ihrer Rechte zu unterstützen. Dabei sind Spannungsfelder wie Machtausgleich, Parteilichkeit und die Verbindung zu der UN-Kinderrechtskonvention von Bedeutung." (Aus der Berschreibung auf den Seiten des Verlages)

Im Oktober im  BELTZ Juventa-Verlag erschienen.

 

Hamburgs Ombusstelle OHA! im Interview mit der TAZ

"So­zi­al­ar­bei­te­r über Jugendhilfe: „Viele fühlen sich nicht gehört“  Hamburgs Ombudsstelle „Oha!“ berät seit zwei Jahren Kinder, Jugendliche und Familien bei Konflikten mit dem Jugendamt. Sie hat viel zu tun."

Unsere Kolleg*innen Lisann Mayer und Eric Jahn aus der Ombudsstelle OHA! aus Hamburg wurden von der TAZ-Redakteurin Kaija Kutter zu ihrer ombudschaftlichen Arbeit interviewt.

Das  Interview, das am 16.10.2023 in der TAZ erschienen ist, kann hier nachgelesen werden.

 

Aktualisierte Broschüre: Wegweiser durch die Jugendhilfe - von Eltern für Eltern

Die „Löweneltern“-Broschüre des Kinder- und Jugendrechtshilfevereins -  KJRV e.V. klärt Eltern seit 2017 über ihre Rechte und Möglichkeiten der Teilhabe in den Verfahren der Jugendhilfe auf und wurde vielfach deutschlandweit versendet. Jetzt wurde die Broschüre an die veränderte Rechtslage des SGB VIII angepasst und überarbeitet.

Die aktualisierte Broschüre "Wegweiser durch die Jugendhilfe" wurde von Eltern mit Jugendhilfeerfahrung erarbeitet und richtet sich an Eltern, die Hilfen zur Erziehung bekommen. Sie möchte diesen Eltern Mut machen, sie über ihre Rechte aufklären, sie stärken. Die Broschüre beantwortet u.a. folgende Fragen:

  • Was steckt alles in den „Hilfen zur Erziehung“?
  • Was sind Vormünder:innen?
  • Welche Rechte haben Eltern?
  • Wer kann eine Hilfe bekommen, welche Möglichkeiten gibt es und wie kann so eine Hilfe installiert werden?
  • Was ist eigentlich ein Hilfeplanverfahren und ein Hilfeplangespräch?

Die Broschüre kann hier kostenlos heruntergeladen oder in Print bestellt werden.

 

Es ist 5 nach 12: Rechtsverletzungen bei unbegleiteten geflüchteten Kindern und Jugendlichen

Das Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Jugendhilfe e.V. zählt zu insgesamt 10 unterzeichnenden Organisationen des Lobbypapiers: "Es ist 5 nach 12: Rechtsverletzungen bei unbegleiteten geflüchteten Kindern und Jugendlichen".

Unbegleitete Minderjährige haben die gleichen Rechte wie alle anderen Kinder und Jugendlichen und sind zwingend im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe unterzubringen. Während gerade sie als vulnerable Gruppe auf den umfangreichen Leistungskatalog des SGB VIII angewiesen sind, sind derzeit häufig akute Einschränkungen ihrer Rechte zu beobachten. Das Kindeswohl ist für sie vielerorts nicht mehr gewährleistet. In dem Papier werden verschiedene Rechtsverletzungen in den Bereichen Ankommensphase, Jugendhilfestandards, Vormundschaften, Inobhutnahme, Alterseinschätzung, Beratungs- und Unterstützungsstrukturen, kurz und knapp dargestellt. Gemeinsam mit weiteren neun unterzeichnenden Organisationen fordert das BNO Bund, Länder und Kommunen auf, die Rechtsverletzungen in Zukunft zu unterlassen. Für die Entwicklung guter Lösungen kann auf langjährige Expertise und Erfahrung zahlreicher Fachorganisationen zurückgegriffen werden.

Das Papier kann uns soll gerne verbreitet und auch zur eigenen Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Zum Lobbypapier: "Es ist 5 nach 12"

Unterzeichnende Organisationen:
BumF – Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V.
Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Jugendhilfe e. V.
Flüchtlingsrat Berlin e.V.
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Flüchtlingsrat NRW e.V.
Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
Jugendliche ohne Grenzen
lifeline - Vormundschaftsverein im Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.
Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.
terre des hommes Deutschland e.V

Weitere Informationen unter diesem Link.

Gemeinsamer Appell an Bund, Länder und Kommunen vor Flüchtlingsgipfel

- Stärkere Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen in der Migrationsdebatte angemahnt

Gemeinsam mit dem Deutschen Komitee für UNICEF und 26 weiteren Organisationen, Verbänden und Stiftungen fordert das Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Jugendhilfe e.V. in dem Appell „Perspektiven für geflüchtete Kinder schaffen!“ Bund, Länder und Kommunen dringend auf, Perspektiven für geflüchtete Kinder und Jugendliche zu schaffen. Ihre Rechte unter anderem auf angemessene Lebensbedingungen, auf Schutz vor Gewalt, auf Zugang zu Bildung und Gesundheit müssen umgesetzt werden. Diese Rechte stehen ihnen ebenso wie allen Kindern und Jugendlichen gemäß der weltweit gültigen UN-Kinderrechtskonvention zu, zu deren Umsetzung sich auch Deutschland verpflichtet hat.

Die unterzeichnenden Organisationen und Stiftungen fordern, eine dezentrale Unterbringung von geflüchteten Kindern und ihren Familien zu ermöglichen, den Zugang aller Kinder zur öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe sicherzustellen, für den Zugang aller Kinder zu frühkindlicher Bildung und Regelschulen zu sorgen, besondere Bedarfe frühzeitig zu identifizieren und den Zugang zur Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Rund ein Drittel der nach Deutschland geflüchteten Menschen ist unter 18 Jahre alt.

Weitere Informationen zum Appell, den mitzeichnenden Organisationen und Stiftungen sowie der ausführliche Text der Pressemitteilung können der Website von UNICEF  entnommen werden.

"Häufige Fragen an Ombudsstellen (FAQ)" aktualisiert

Die aktualisierte Fassung ist unter www.ombudschaft-jugendhilfe.de/FAQ abrufbar

Die Arbeitsgruppe FAQ des Bundesnetzwerks Ombudschaft hat häufig gestellte Fragen (oder: Frequently Asked Questions- FAQ) aus der ombudschaftlichen Beratung zusammengestellt und beantwortet. Die Fragestellungen richten sich an alle Ratsuchenden, ob es sich um (Pflege-)Eltern, Kinder, Jugendliche, junge Volljährige oder auch Fachkräfte handelt. Die Fragestellungen beziehen sich insbesondere auf Situationen, in denen Hilfen zur Erziehung (§ 27 SGB VIII) oder Hilfen für junge Volljährige (§ 41 SGB VIII) beantragt sind oder durchgeführt werden. Die FAQ dienen zu einer ersten Orientierung und können die ombudschaftliche Beratung nicht ersetzen. Aber eine erste Einschätzung der eigenen Situation kann hier Unterstützung finden.

Die Fragen sind nach Themenfeldern sortiert und die Antworten geben auch Hinweise auf rechtliche Ansprüche. Bei einigen Themen bzw. Fragen gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern. Dies ist gekennzeichnet. Die Ausweisung von fachlichen Hinweisen und Verweise auf Gesetzestexte sind verlinkt: „Wer noch mehr wissen möchte…“ 

Zu den FAQ bitte diesem Link folgen.

Bundesweite Befragung 2023 des BumF gestartet

Umfrage zur Situation junger Menschen mit Fluchterfahrung in Deutschland

Der Bundesfachverband unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge (BumF) bittet um Teilnahme an der Online-Umfrage, die wichtige Erkenntnisse und Beobachtungen in der Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen erhebt und dokumentiert, was die jungen Menschen brauchen, was die Fachkräfte benötigen, was gelingt, wo und unter welchen Bedingungen junge Menschen Perspektiven entfalten können.

Die Umfrage wurde am 09.11.2023 gestartet und läuft ca. 4 Wochen.

Die Bearbeitungszeit beträgt ca. 30 Minuten.

Die Ergebnisse dieser Umfragen bilden einen wichtigen Erkenntnishintergrund für die Arbeit des BumF, um mit den gebündelten Antworten der Fachöffentlichkeit auf politischer Ebene argumentieren zu können.

Der Link zur Umfrage soll weiter geteilt werden: https://sowitra.limequery.com/952565?lang=de

Mehr Informationen können unter diesem Link abgerufen werden.

Care Leaving Statistics - Soziale Teilhabe im Lebensverlauf junger Erwachsener - Befragungsteilnehmer*innen gesucht

Ab Anfang 2024 werden wieder junge Menschen zu ihrer aktuellen Lebenssituation, ihren sozialen Beziehungen, ihrer Gesundheit, ihren Wünschen und Zielen (uvm.) befragt.

Die CLS-Studie ist eine Langzeitstudie über die Lebensverläufe von jungen Menschen, die in Wohngruppen und Pflegefamilien gelebt haben. Sie läuft über mehrere Jahre. Jedes Jahr werden die Studienteilnehmer*innen dazu befragt, wie es ihnen in verschiedenen Bereichen ihres Lebens geht. Das Ziel der Studie ist es, Daten zum ›Leaving Care‹ − zum Verlassen der stationären Kinder- und Jugendhilfe − zu erheben. Die langjährige Befragung der jungen Menschen selbst dient dazu, die Situation dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen sichtbarer zu machen. Der Schwerpunkt liegt auf der Teilhabe von Care Leaver*innen in der Gesellschaft.

Für die aktuelle Befragung werden junge Menschen zwischen 15 und 19 Jahren, die in einer Pflegefamilie leben, gesucht. Die Einladung ist unter folgendem hinterlegt: CLS_Einladung_2023.pdf (cls-studie.de)

Um möglichst viele junge Menschen zu erreichen, gibt es zudem auf CLS Studie - YouTube ein Video, das gerne ebenfalls geteilt und verbreitet werden kann sowie einen Instagram-Channel (@cls_studie) mit vielen weiteren Informationen.

Zur Website der Studie: https://cls-studie.de/

 

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Emser Str. 126
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Tel. 030/2130 08-73

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